Fragen & Antworten

Die eigene Violine, Viola oder das Cello will sorgfältig ausgewählt sein. Merkmale wie Klang, Spielverhalten oder das Modell machen jedes Instrument zu einem Unikat, unverwechselbar. Preise können von wenigen hundert bis zu hunderttausenden Euro variieren, und dann gibt es noch eine immense Auswahl an Saiten mit verschiedensten Eigenschaften. Da ist es nicht so leicht den Durchblick zu behalten - gerade für Anfänger.

Im Folgenden haben wir daher die häufigsten Fragen zusammengestellt und kurz gefasst beantwortet

WAS KOSTET EIN INSTRUMENT?

Welche Kosten man für sein Instrument einplanen muss, hängt von Anspruch, Spielniveau und Einsatzgebiet ab. Im Groben unterscheiden wir folgende Preiskategorien:

Für Beginner, neuere Manufakturarbeit

 

Instrument

Bogen

Etui/ Tasche

Violine

ab 600,00 €

ab 80,00 €

ab 45,00 €

Viola

ab 800,00 €

ab 100,00 €

ab 70,00 €

Cello

ab 2.000,00 €

ab 150,00 €

ab 150,00 €

Für ambitionierte Einsteiger und Hobbyspieler, ältere Instrumente aus Handarbeit sowie höherwertige neue Manufaktur

 

Instrument

Bogen

Violine

ab 1.200,00 €

15-20 % des Werts

Viola

ab 1.600,00 €

12-20 % des Werts

Cello

ab 4.000,00 €

12-20 % des Werts

Für gehobene Ansprüche leidenschaftlicher Hobbymusiker oder Musikstudenten, hochwertige Handarbeit im Übergang zur Meisterarbeit

 

Instrument

Bogen

Violine

ab 3.500,00 €

15-20 % des Werts

Viola

20% - 50% teurer als Violinen

15-20 % des Werts

Cello

100% - 200% teurer als Violinen

15-20 % des Werts

REICHT EINE "BILLIGE" GEIGE NICHT AUCH FÜR DEN ANFANG?

Wer sich im Word Wide Web umsieht, wird schnell auf erstaunlich günstige Angebote für Geigen-Sets stoßen. Wie solche Preise zustande kommen, liegt natürlich auf der Hand: die Verwendung billiger Materialien wie minderwertiges Holz, Holzwerkstoffe oder mitunter sogar Plastik, sowie die Herstellung und Einrichtung der Instrumente durch Laienarbeiter.

Als Spielzeug vielleicht vertretbar, zum ernsthaften Erlernen eines Instrumentes aber nicht geeignet, denn auf schlecht eingestellten Streichinstrumenten endet jede Lernerfahrung mit Frust. Die Spielbarkeit solcher Instrumente ist stark eingeschränkt bis hin zur Unbrauchbarkeit, von der mangelnden Klangqualität ganz abgesehen. Eine fachmännische Aufarbeitung wiederum würde den Wert des Instruments weit übersteigen. Geld, das man lieber gleich in ein besseres Instrument investiert.

Tipp: Wer ganz neu anfängt und noch nicht einschätzen kann, welche Qualität angemessen ist, kann zunächst für einen kleinen monatlichen Betrag ein Instrument mieten. Ganz unkompliziert und ohne lange Vertragsbindung. Mehr dazu erfahren Sie > hier

ES GIBT SO VIELE VERSCHIEDENE SAITEN, WARUM?

Saiten für Streichinstrumente gibt es aus verschiedensten Materialien von unterschiedlichen Herstellern. Hauptsächlich werden Sie nach dem Saitenkern unterschieden, der aus Kunststoff bzw. Synthetik, aus Stahl oder aus Darm besteht. Die Umwicklung wiederum ist nötig um die gewünschte Tonhöhe zu erreichen, gleichzeitig nimmt sie Einfluss auf das Klangspektrum der Saite. Saitenumspinnungen bestehen z.B. aus Silber, Aluminium, Gold, Titan oder Wolfram.

Synthetiksaiten haben sich in den letzten 40 Jahren am Markt etabliert und die Darmsaite fast ganz verdrängt. Für Violen und Violinen stellen Sie oft die erste Wahl dar. Sie halten die Stimmung gut und sind sehr unempfindlich gegenüber Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen.
Stahlsaiten werden hauptsächlich von Cellospielern, schon seit den 60er Jahren bevorzugt. Hier spielt die herausragend gute Haltbarkeit und der Kostenfaktor eine große Rolle. Neu und klangverändernd wirkte sich hauptsächlich die Verwendung hochwertiger Umwicklungen aus. Inzwischen gibt es aber auch hervorragende Synthetiksaiten für Cellisten.
Blanke Darmsaiten kommen in der Regel nur noch bei historischen Instrumenten bzw. möglichst authentischen Nachbauten zum Einsatz. Sie reagieren stark auf äußere Einflüsse und verstimmen sich dadurch schnell, haben jedoch einen unverwechselbaren Klang.
Umsponnene Darmsaiten können eine gute Wahl sein für Streichinstrumente aus dem 18. Jahrhundert. Durch die Umwicklung erlangen die Darmsaiten eine etwas bessere Haltbarkeit und Stimmstabilität, und überzeugen mit ihrem besonderen Klang und Ihrer Modulationsfähigkeit.

Die perfekte Saite hält lange, hat eine kurze Einspielzeit, einen großen Dynamikbereich und klingt, je nach dem an welcher Stelle und wie der Bogen benutzt wird (viel oder wenig Druck) mal weich und warm, mal brilliant und hell. Je besser die Qualität des Instrumentes um so mehr kann man mit Saiten das Klangspektrum beeinflussen und erweitern. Da hilft nichts außer probieren, denn jeder Spieler stellt andere Anforderungen an sich und sein Instrument.

WELCHE INSTRUMENTENGRÖSSE IST DIE RICHTIGE?

Streichinstrumente gibt es in verschiedenen Größen, um verschiedenen Altersstufen und Körpergrößen gerecht zu werden. Zur Übersicht oder Vororientierung hier ein paar Informationen:

Instrumentengrößen Violine

Alter 3 - 4 Jahre 1/16 Größe
Alter 4 - 6 Jahre 1/8 Größe
Alter 6 - 8 Jahre 1/4 Größe
Alter 8 - 10 Jahre 1/2 Größe
Alter 9 - 12 Jahre 3/4 Größe
Alter 11- 15 Jahre 4/4 Größe

Bei Violen und Celli möchten wir Sie gerne um die Wahl der richtigen Größe beraten. Hier gibt es noch 2 weitere erwähnenswerte Besonderheiten:

Erwachsene mit besonders kleinen Händen können insbesondere bei Celli die so genannte 7/8 Größe wählen. Eine weniger geläufige Zwischengröße.

Violen für Erwachsene gibt es in unterschiedlichen Größen, die nach Korpuslänge in cm oder Zoll unterschieden werden.

MIETEN ODER KAUFEN?

Bei Anfängern, egal welchen Alters, lautet unsere deutliche Empfehlung zunächst: mieten Sie ein Instrument! So können Sie ohne größere Investition in den Genuss eines guten Instrumentes kommen und haben immer einen Ansprechpartner, an den Sie sich mit Fragen oder Problemen wenden können.

Erwachsene:

Als Student oder Berufstätiger können Sie während der Miete wichtige Erfahrungen sammeln. Zum Beispiel wie viel Zeit Ihr Instrument in Anspruch nimmt, und ob Sie es gut in Ihrem Alltag unterbringen können. Sollten Sie dann auch schon die ersten Stücke spielen können und ein Gefühl für die Geige und ihren Klang entwickelt haben, steht einem Kauf grundsätzlich nichts mehr im Wege.

Kinder:

Hier sind lange Mietverhältnisse die Regel, denn Kinder wachsen und benötigen ca. alle 2 Jahre eine neue Geigengröße. Jedes Mal ein Instrument zu kaufen wäre unwirtschaftlich. Unsere Mieter können stattdessen ganz unkompliziert und kostenlos zur nächsten Größe tauschen. Ein möglicher Kauf spielt oft erst dann eine Rolle, wenn das Kind bei der 4/4 Größe angelangt ist.

Fortgeschrittene:

Sollten Sie schon erfahrener sein, können Sie ohne Bedenken ein Instrument bei uns kaufen. Wir beraten Sie ausführlich und überlassen Ihnen das Instrument nach Absprache gerne einige Tage zum Testen. Versuchen Sie nicht, eine eigentlich schon getroffene Kaufentscheidung durch die Miete "nach hinten zu schieben", sondern Fragen Sie nach Finanzierungsmöglichkeiten.

Ihr Geschmack hat sich verändert, oder Sie wollen zu einem qualitativ hochwertigeren Instrument wechseln? Wir nehmen bei uns gekaufte Instrumente selbstverständlich wieder in Zahlung.

WO KANN ICH UNTERRICHT NEHMEN?

Der Lernerfolg steht und fällt nicht selten mit der Wahl des Lehrers / der Lehrerin. Die Lehrkraft sollte über dezidierte Fachkenntnisse verfügen und diese auch verständlich vermitteln können. Wenn aber die Chemie nicht stimmt, funktioniert das nicht. Wir helfen Ihnen deshalb gerne bei der Suche nach einer passenden Lehrkraft. Sprechen Sie uns an. Wir haben Kontakte zu Lehrern vom Odenwald bis in den Taunus.

Lernen per Video-Tutorial?

Zweifellos kann man sich auf den einschlägigen Videoplattformen die verschiedensten Dinge beibringen, und das auf zum Teil sehr professionellem Niveau. Geige spielen gehört unserer Meinung nach aber leider nicht dazu. Kein Video kann Ihnen die richtige Geigen- und Bogenhaltung so zeigen wie ein Lehrer, der Sie bei allem genau im Blick hat und immer wieder korrigierend eingreift. Diese Grundlagen sollten absolut sitzen bevor Sie Lernvideos in Betracht ziehen.

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